Antigone in der Kritik

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Antigone, deren Schicksal Sophokles in einem weltberühmten Drama verarbeitet hat. Das ist nun in einer recht ungewöhnlichen Fassung zu sehen. Weil das Personal überschaubar ist, lässt es sich in ein Figurentheater übersetzen. Bühne Cipolla inszeniert das Schicksal von Antigone mit Live-Musik, um einige der zentralen Konflikte der menschlichen Existenz zu zeigen.

Trailer Ruhr

Antigone mit zwei Menschen (dem Spieler Sebastian Kautz und dem kongenialen Musiker Gero John) und diversen Köpfen, denen die absonderlichen Charaktere in die Gesichter geformt waren. Diese Häupter sind Wunderwerke der Puppengestaltung, sie bewegen nur ihre Münder und drücken doch gleichzeitig ein ganzes Wesen in seiner Machtgier, seinem trotzigen Ungehorsam, seiner blinden Weisheit aus. Cipolla spielt das leise und eindringlich, ohne Effekte, konzentriert auf Sophokles’ Sprache. Und wenn das Licht erlischt nach dem Todesspiel, hallt der Satz nach, auch ins Heute: „Ungeheuer ist viel. Doch nichts ungeheuerer als der Mensch.“

Nürnberger Nachrichten

Warum man das nicht verpassen sollte. Wieder überzeugt Bühne Cipolla mit einem bilderstarken Figurentheater. Das war diesmal weniger eine liebevolle Parodie als vielmehr eine groteske Zuspitzung. Die offensichtlichen Verheerungen einer Nachkriegszeit lassen den heiteren Humanismus umso klarer hervortreten. Auch wenn am Ende fast alle tot sind, blüht doch ein Bäumchen der Hoffnung.

Rheinische Post