Schachnovelle in der Kritik
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Ein Kabinettstück der Kunst des Figurentheaters, wie man es selten zu sehen bekommt.
Eine leise und poetische, sensibel in Szene gesetzte Schauspielreise.
Dass Kautz Schachnovelle auf seine typische Art als Figurentheater konzipiert hat, erweist sich als Glücksgriff. Denn Puppen entfalten eine magische Wirkung auf den Zuschauer. Auf sie lässt sich so viel mehr projizieren als auf einen menschlichen Darsteller. Puppen sind wandlungsfähig. Puppen können hoch symbolisch sein. Und Kautz reizt diese Vorteile gnadenlos gut aus. Stefan Zweig wäre sicherlich einverstanden gewesen mit der Art und Weise, wie Kautz sein Werk für die Theaterbühne arrangiert hat.
Die Inszenierung bewies, dass es mutige Theaterleute braucht, die große Werke modern und neu konzipiert auf die Bühne bringen.
Alle Figuren werden von Kautz sehr bestimmt, doch so zurückhaltend gespielt, dass er selber hinter den Figuren nahezu verschwindet. Dazu zaubert John auf dem Cello.
Es ist ein Genuss, Kauz und John bei der Arbeit zuzusehen. Jeder Handgriff ist gekonnt, jeder Ton stimmt.
Rund zweieinhalb Jahre ist das Stück mittlerweile auf Reisen gegangen, hat viel erlebt und ist noch reifer geworden. Wobei das eigentlich schwer zu sagen ist über ein Stück, dem bei seiner Premiere schon eine perfekte Kombination aus Skurrilität, Genialität, Verstörtheit und Harmonie gelang. Kaum vorstellbar, dass ein anderer Künstler Zweigs Charakterstudie über drei monomanische Persönlichkeiten so detailreich wiedergeben kann.
Das sind die spektakulären und höchst wirksamen Bilder, die zeigen, welche Formensprache dem Theater zur Verfügung steht und welche Verführungskraft Theater besitzen kann - all seinen medialen Konkurrenten zum Trotz.
Es gehört zu den Stärken von Kautz, auch unvorbereitete Zuschauer auf diese fein gesponnene Schauspiel-Reise spontan mitzunehmen, die John mit intensiven Streicher-Klängen und atmosphärischem Bandoneon-Spiel begleitet. Ganz großes und ungewöhnliches Theater. Viel Beifall.
Aus circa 100 Seiten Text wurden 70 Minuten Umsetzung. Und die war einfach vom Feinsten.
Es ist die Einladung zu einer verzweifelten Reise in psychische Abgründe.
Ein Erlebnis, das den Besucher nicht mehr loslässt.
Das war keine Puppe mehr, das war ein Mensch in allerhöchster Not, ein von inneren Zwängen Getriebener. Als kongenialer Partner beeindruckte Gero John mit atmosphärischer Musikbegleitung.
Mit Leidenschaft und Zauberkraft betreibt Kautz den gefühlvollen Umgang mit Puppen. Dazu gesellt sich John mit kreativer musikalischer Begleitung.
Viel Feingefühl. Perfekte Choreografie. Selten wurde Einsamkeit so beklemmend dargestellt wie hier.
Die Puppen sind wohldurchdacht, funktional und gehen praktisch mit dem Spieler eine Symbiose ein.
Ein abgründiger Seelentrip. Ein besonderer Abend voll atemloser Spannung und ausdrucksstarker Bühnenkunst.
Großartig gespielt, bot die Bühne Cipolla ein beeindruckend intensives Stück Theater, das zu Recht mit langanhaltendem Applaus bedacht wurde.
Theaterwunder. Magie. Sounddesign in Vollendung.
Allerhöchste Kunst. Ein Spiel der Extraklasse, feinfühlig, tiefgründig, nachhaltig – ein Spiel, das das Publikum im restlos ausverkauften Theatersaal von der ersten Sekunde an fesselte.
Mit einer Intensität, zu der nur große Schauspieler fähig sind.
Johns Beiträge auf den Musikinstrumenten und sein durch Verdichtung vermittels Loop in seiner Unentrinnbarkeit schmerzhaft spürbares Staccato der Verhörfragen gingen nachhaltig unter die Haut - insgesamt ein großartiges Theatererlebnis, das vom begeisterten Publikum stürmisch bejubelt wurde.
Ein packend gespieltes, ergreifendes Stück Weltliteratur.
Pure Faszination.
Die innere Zerrissenheit, die Einsamkeit, Angst, Wut, das Betteln und Flehen – Gänsehaut-Momente in langer Reihe.
Wie John mit seinem warm klingenden Cello oder dem schnaubenden Bandoneon die szenischen Stimmungen unterstrich und die Atmosphäre verdichtete, hatte eine ganz eigene Poesie.
Von Details im Bühnenbild, wie das dem Globus gegenüber vergitterte Fenster, bis zu dem erschütternden Vorgehen des sich auch körperlich spaltenden Kopfes des Dr. B. und dem am Ende wie ein Schluchzen klingenden Bandoneon ist dies eine großartige Inszenierung, deren Bilder einen lange nicht loslassen.
Mit intensivem Spiel gelingt es, den Figuren Leben einzuhauchen und das Publikum mit auf eine Reise voller Höhen und Tiefen wie spektakulärer Bilder mitzunehmen.
Gewissenskämpfe, Seelenqualen, ja Vernichtung der geistigen Freiheit werden mittels Puppe beziehungsweise durch Kautz’ intensives Spiel wie zur beklemmenden Realität.
Für alle Liebhaber innovativer Crossover-Kunst.
Bühne Cipolla findet starke Bilder für die Geschichte um die menschenzerstörende Macht ziviler Folterformen wie dem Entzug von sensorischen Reizen, der zu Persönlichkeitsveränderungen und psychischen Schäden führen kann, und macht das Leiden während und nach der „Weißen Folter" drastisch erfahrbar. Ein Kinderspiel ist dieses Figurentheater sicher nicht.
Sämtliche Bedenken, eine ein Meter große Figur aus Styropor werde wohl kaum in der Lage sein, seelische Folter auszudrücken, werden weggefegt.
Mit großem Applaus und kräftigem Fussstampfen würdigte das Publikum eine großartige Bühnenleistung.
Die Aufführung musste vom Kleinen ins Große Haus verlegt werden. Eher selten, dass es zu viel Publikum gibt. Allein das ein toller Erfolg.
Das Publikum war sehr angetan. Dankbar nahmen viele das Angebot an, sich die Figuren nach der Vorstellung näher anzusehen. Ein Wiedersehen mit der Bremer Bühne wäre schön.
Die geniale Inszenierung begeisterte im total ausverkauften Haus.
70 genial skurrile Minuten, die mit profundem handwerklichen Können tiefen Eindruck hinterließen.
Ein Meisterwerk. Wir empfehlen unbedingt den Besuch der Vorstellung.